Gleich zu Beginn eine Behauptung: die Zeichentechnik von Torsten Russ ist sehr speziell. Der Künstler beginnt mit dünnem Stift sofort die Reinzeichnung.Die Strichführung erfolgt zügig und ohne Absetzen.Wenn man bedenkt, das es zu den meist grossformatigen Bildern keine Vorzeichnung oder irgendein Konzept gibt, ist man umso mehr erstaunt wie dem Künstler gelingt derart verschachtelte und komplexe Bildwelten zu schaffen. Dr. Schauerte, weltbekannter Dürerspezialist aus Nürnberg erklärte während einer Vernissage, das Dürer ähnliche Ansätze im Zeichnen hatte.
Torsten Russ zeichnet meistens eckig, scharf ,scherenschnittartig. Wenn die Linien gesetzt sind und es wie ein Schnittbogen einer Nähanleitung scheinbar chaotisch erscheint, beginnt die eher meditative Arbeit des Füllens mit seinen 3 typischen Farben Rot, Schwarz, Weiss und als Akzent Bleistiftgrau. Der Rest ist feinste Künstlertusche, aufgetragen mit dem Pinsel.
Im Moment des Füllens mit Farbe, ähnlich wie ein Kinderausmalheft, werden die Bildinhalte, die es inhaltlich in sich haben, nach und nach sichtbar. Der exakte „Goldene Schnitt“, die Ausgewogenheit in den Kontrasten, die Ausgewogenheit in der Komposition werden jetzt auf excellente Weise sichtbar. Diese Art des Zeichnens ist absolut einzigartig. Man muss es live erlebt haben.........
Die Bildinhalte sind wie die Zeichentechnik scharf, eckig und anarchisch. Fassend zu seinen ( sie werden so in der Kunst benannt) Anarchofarben Rot, Schwarz und Weiss.
Die Bilder von Torsten Russ polarisieren. Vergessen wird man sie nicht ! Wer kann das schon in der Weltkunst von sich behaupten ? Der Russ`sche Stil ist unverkennbar und fremd zugleich.
Nachahmer und ähliche Arbeiten sind rar. Man wird sich an seine Stil gewöhnen müssen.
Hat man es geschafft erschliessen sich einem explosive Bilderwelten von eindringlicher Tiefe und Komplexität. Das Wort Schön ist hier unangebracht, ist auch nie im Focus des Zeichners gewesen. Einzigartigkeit und Inhalt sind gefragt. Der Rest kommt beim Betrachten des Orginals. Langweilig werden die Zeichnungen von Torsten Russ niemals, Sie werden noch Monate später unentdecktes finden, was sich auch bei grösster Mühe nur schwer zuorden lässt. Die figürliche Darstellung ist gewollt und gibt den Geschichten das Futter und die Einmaligkeit.
Torsten Russ zeichnet auf Papier und auf Leinwand. Seine Werke sind bis 4, 5 qm gross